Der Habakuk
2016-05-24 08:34:53 UTC
... tagen zur Zeit in Hamburg:
"Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte sorgen normalerweise nicht für
kontroverse Diskussionen. Doch zur 165. Jahrestagung des Deutschen
Zentralvereins Homöopathischer Ärzte (26. bis 28. Mai) hagelt es Kritik
- vor allem weil die Bremer Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und
Verbraucherschutz, Eva Quante-Brandt (SPD), die Schirmherrschaft des
Kongresses übernommen hat.
Die Grundlagen der Homöopathie, bei der die Kraft von Wirkstoffen durch
Verdünnung gesteigert werden soll, stehen im Widerspruch zu den
heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dass homöopathische
Präparate Patienten helfen, konnte bislang nicht glaubwürdig
nachgewiesen werden. Erst vor Kurzem hat das eine australische
Meta-Analyse wieder gezeigt.
Das angeblich wissenschaftliche Programm der Tagung liest sich
reichlich esoterisch: Beispielsweise wird die "Quellenmethode"
vorgestellt, die "auf der Erkenntnis beruht, dass das Wissen um die
Ausgangssubstanz des individuell passendsten homöopathischen
Heilmittels im Unbewussten eines Menschen vorhanden ist". Andere
Vortragende bemühen Begriffe wie Quantenvakuum und
Feinstofflichkeitsforschung, vorgeblich um die Homöopathie aus Sicht
der Physik erklärbar zu machen.
...
Edzard Ernst, emeritierter Professor für Alternativmedizin ergänzt,
Homöopathen seien nicht an wissenschaftlicher Erkenntnis interessiert.
Homöopathie, so Ernst, sei von Anfang an mehr Religion als Medizin
gewesen. "Eine wissenschaftliche Erklärung der Homöopathie kann es
nicht geben" sagt der Forscher. Andernfalls müssten die Homöopathen die
Naturgesetze neu schreiben.
...
Bertelsen kritisiert, dass Ärzte aufgrund des Kostendrucks im
gesetzlichen Gesundheitssystem keine Zeit haben, um ausführliche
Patientengespräche zu führen. Hier gebe es eine Versorgungslücke, die
von Homöopathen besetzt werde. Insbesondere für gesetzlich versicherte
Krebspatienten müsse es ein Angebot zur Intensivberatung geben, um sie
nicht in die Hände von Scharlatanen zu treiben, sagt er.
Denn längst versuchen sich Homöopathen nicht nur an harmlosen
Erkrankungen, die ohnehin meist von selbst ausheilen. Auf dem Kongress
hält beispielsweise auch der Arzt Uwe Friedrich Vorträge, der in seinem
Buch "Die homöopathische Krebsbehandlung" behauptet, man könne einen
Tumor mit Homöopathie heilen.
Gefährliche Heilversprechen
Solche Versprechen von Alternativmedizinern führen immer wieder dazu,
dass Krebspatienten eine Operation oder Chemotherapie zu lange
hinauszögern. Das kann sie das Leben kosten: Während der Homöopath mit
wirkungslosen Globuli experimentiert, wird aus einem gut behandelbaren
Tumor eine unheilbare Erkrankung. Die vermeintlich nebenwirkungsfreie
und sanfte Behandlung ist also keinesfalls risikolos. Die Gefahr liegt
nicht in den homöopathischen Mitteln selbst, sondern in der wertvollen
Zeit, die für sinnvolle medizinische Maßnahmen verloren geht."
Vollständig zu lesen auf:
<http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/homoeopathie-kongress-bremen-kritik-an-wissenschafts-senatorin-a-1093378.html>
"Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte sorgen normalerweise nicht für
kontroverse Diskussionen. Doch zur 165. Jahrestagung des Deutschen
Zentralvereins Homöopathischer Ärzte (26. bis 28. Mai) hagelt es Kritik
- vor allem weil die Bremer Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und
Verbraucherschutz, Eva Quante-Brandt (SPD), die Schirmherrschaft des
Kongresses übernommen hat.
Die Grundlagen der Homöopathie, bei der die Kraft von Wirkstoffen durch
Verdünnung gesteigert werden soll, stehen im Widerspruch zu den
heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dass homöopathische
Präparate Patienten helfen, konnte bislang nicht glaubwürdig
nachgewiesen werden. Erst vor Kurzem hat das eine australische
Meta-Analyse wieder gezeigt.
Das angeblich wissenschaftliche Programm der Tagung liest sich
reichlich esoterisch: Beispielsweise wird die "Quellenmethode"
vorgestellt, die "auf der Erkenntnis beruht, dass das Wissen um die
Ausgangssubstanz des individuell passendsten homöopathischen
Heilmittels im Unbewussten eines Menschen vorhanden ist". Andere
Vortragende bemühen Begriffe wie Quantenvakuum und
Feinstofflichkeitsforschung, vorgeblich um die Homöopathie aus Sicht
der Physik erklärbar zu machen.
...
Edzard Ernst, emeritierter Professor für Alternativmedizin ergänzt,
Homöopathen seien nicht an wissenschaftlicher Erkenntnis interessiert.
Homöopathie, so Ernst, sei von Anfang an mehr Religion als Medizin
gewesen. "Eine wissenschaftliche Erklärung der Homöopathie kann es
nicht geben" sagt der Forscher. Andernfalls müssten die Homöopathen die
Naturgesetze neu schreiben.
...
Bertelsen kritisiert, dass Ärzte aufgrund des Kostendrucks im
gesetzlichen Gesundheitssystem keine Zeit haben, um ausführliche
Patientengespräche zu führen. Hier gebe es eine Versorgungslücke, die
von Homöopathen besetzt werde. Insbesondere für gesetzlich versicherte
Krebspatienten müsse es ein Angebot zur Intensivberatung geben, um sie
nicht in die Hände von Scharlatanen zu treiben, sagt er.
Denn längst versuchen sich Homöopathen nicht nur an harmlosen
Erkrankungen, die ohnehin meist von selbst ausheilen. Auf dem Kongress
hält beispielsweise auch der Arzt Uwe Friedrich Vorträge, der in seinem
Buch "Die homöopathische Krebsbehandlung" behauptet, man könne einen
Tumor mit Homöopathie heilen.
Gefährliche Heilversprechen
Solche Versprechen von Alternativmedizinern führen immer wieder dazu,
dass Krebspatienten eine Operation oder Chemotherapie zu lange
hinauszögern. Das kann sie das Leben kosten: Während der Homöopath mit
wirkungslosen Globuli experimentiert, wird aus einem gut behandelbaren
Tumor eine unheilbare Erkrankung. Die vermeintlich nebenwirkungsfreie
und sanfte Behandlung ist also keinesfalls risikolos. Die Gefahr liegt
nicht in den homöopathischen Mitteln selbst, sondern in der wertvollen
Zeit, die für sinnvolle medizinische Maßnahmen verloren geht."
Vollständig zu lesen auf:
<http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/homoeopathie-kongress-bremen-kritik-an-wissenschafts-senatorin-a-1093378.html>
--
"Ich sehe zb, dass die Sonne im Winter immer kleiner wird, weil die
Erde ihr zu kalt ist, aber irgendwie weiß ich das anders."
Dr. Horst Leps versucht vergeblich, einen klaren Gedanken zu fassen.
"Ich sehe zb, dass die Sonne im Winter immer kleiner wird, weil die
Erde ihr zu kalt ist, aber irgendwie weiß ich das anders."
Dr. Horst Leps versucht vergeblich, einen klaren Gedanken zu fassen.