Peter Zeller
2004-12-07 10:34:15 UTC
Hamers Lügen
Einleitung
Ich habe die Entwicklung der Hamerschen Theorie von ihrem Beginn an
verfolgt.
Am Anfang war sie keineswegs so wie heute. D.h. .dass sie eine
Entwicklung durchgemacht hat.
Am Anfang bestand die ganze Theorie aus einem einzigen Satz:
Ein seelischer Schock führt dann und nur dann zu einer Krebserkrankung,
wenn der Organismus quasi „auf dem falschen Fuß“ erwischt wird. Dieses
„Auf dem falschen Fuß erwischt werden“ konnte der Erfinder nie genau
spezifizieren. Damit ist schon in der ursprünglichen Theorie die
Beliebigkeit angelegt: Der seelische Schock kann, muß aber nicht zu
Krebs führen.
Später kam dann der Konflikt in der Theorie hinzu Das heißt aber nicht,
dass Hamer vorhandene Konflikte den beobachteten Krebserkrankungen
zugeordnet hätte, das heißt, das Schema ist keineswegs ein Resultat
klinischer Beobachtung, sondern reine Spekulation ohne faktischen Bezug
zu einer irgendwie beobachteten Wirklichkeit. Zusätzlich hat Hamer das
System weiter kompliziert, indem er unterschiedliche Zuordnungen für
Mann und Frau sowie Rechts-Linkshänder hinzuerfand.
Ein derartiges Vorgehen kennt man übrigens von Schizophrenen , die
gelegentlich auf einer falschen Annahmen deduktiv ein hoch
differenziertes Gedankengebäude errichten, das nichtsdestotrotz durch
die falsche Grundannahme im Ganzen falsch wird.
Hamer sagt selbst, man habe ihn schon 69 Mal psychiatrisieren wollen;
wie mir scheint , zu Recht. Nach meiner Fachkenntnis ist Hamer ein
klassischer Psychopath.
Kommen wir nun zu Hamers Lügenmärchen.
Da sind zunächst die sogenannten Hamerschen Herde die von Hamer, ja
eindeutig und unverwechselbar beschrieben werden. Bei diesen Strukturen
aus konzentrischen Ringen handelt es sich jedoch um Artefakte, nämlich
um Interferenzphänomene, die durch die Wellennatur der verwendeten
Strahlung bedingt sind. Man erkennt das auch daran, dass diese Artefakte
sich nicht an die wohl definierten Gehirnstrukturen halten, sondern über
die Grenzen dieser Strukturen hinwegreichen.
Das heißt: Wären die sogenannten Hamerschen Herde tatsächlich durch
Änderungen in der Gehirnsubstanz bedingt, müssten sie sich mit den
wohldefinierten Grenzen der Gehirnstrukturen, wie sie aus mehr als 100
Jahren anatomischer Forschung bekannt sind, überdecken, was sie nicht
tun. Die Fachgelehrten haben dies dem Herrn Hamer mehrfach erklärt, aber
den Herrn Hamer schert es nicht.
Rund 15 Jahre lang hat Herr Hamer behauptet, dass Krebskrankheit durch
die von ihm propagierte „Confliktolyse“ (eine Therapie des faktischen
Nichtstuns) geheilt werde.
In dieser ganzen Zeit konnte Herr Hamer keinen einzigen Fall einer
Hamerschen Heilung benennen. Seine Gegner wissen dagegen von vielen
Krebskranken, die dadurch , dass sie den Hamerschen Einflüsterungen auf
dem Leim gegangen sind, übelst zu Tode gekommen sind.
Das will Herr Hamer jedoch nicht wahrhaben. (Auch das ist ein typisches
Merkmal von Psychopaten.)
In seinen öffentlichen Stellungnahmen wendet Hamer hier einen ganz üblen
Trick an:
Wenn Patienten, die er der seriösen Medizin abspenstig gemacht hatte, am
Ende ihrer Krebskrankheit quasi sterbend doch in einer Klinik landeten,
dann behauptet Hamer allen Ernstes, die Klinikärzte hätten diese Kranken
vorsätzlich ermordet, nur um nicht zugeben zu müssen, „dass der Herr
Hamer eben doch Recht habe“. Man muß sich diese Ungeheuerlichkeit einmal
vorstellen.
Die Hirntumoren
Nach Hamer gibt es keine Hirntumoren. Diese sind eine Erfindung der
dummen wissenschaftlichen Mediziner. Dabei weiß man seit langem ,dass so
ziemlich jede Gewebeart
maligne entarten kann. Einige wenige Beispiele sollen genügen:
Fettgewebe: Lipom – Liposarkom
Bindegewebe: Fibrom - Fibrosarkom
Knochen: Osteom – Osteosarkom
Knorpel: Chondrom – Chondrosarkom
Die pathologische Forschung der vergangenen 100 Jahre hat natürlich das
ergeben, was heute in der seriösen Medizin gelehrt wird. Die Existenz
der Gehirntumoren ist über jeden Zweifel erhaben.
Warum darf es aber nach Hamer keine Gehirntumoren geben?
Die Existenz von Gehirntumoren würde seinem System völlig widersprechen.
Hamer propagiert nämlich folgende Dreiteilung: Psyche - Gehirn – Organ.
In diesen drei Ebenen soll gleichzeitig die Veränderung auftreten, in
der Psyche der seelische Schock, im Gehirn der „Hamersche Herd“ und im
Organ der Tumor, wobei mit „Organ“ alle anderen Organe des Körpers mit
Ausnahme des Gehirns gemeint sind. Hamer postuliert also damit , dass
das Gehirn quasi kein Organ sei, was barer Unsinn ist.
Ein weiteres Problem handelt er sich mit der Gleichzeitigkeit ein. Es
ist nämlich keineswegs so, dass ein „ausgewachsener“ Tumor sozusagen in
Sekundenschnelle entsteht . Bei den meisten Fälle ist es so , dass sogar
über Jahre oder Jahrzehnte hinweg einzelne Zellen entarten, jedoch in
irgend einer Form vom Immunsystem unter Kontrolle gehalten bzw. zerstört
werden. Offensichtlich erst sehr spät kommt es zu einem Verlust dieser
Kontrolle, und dann beginnt das Tumorwachstum. Die
Wachstumsgeschwindigkeit kann extrem unterschiedlich sein, davon hängt
ab, wie groß die Latenzzeit bis zur Entdeckung des Tumors ist.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal zum Hamerschen Konfliktschema
zurück gehen.
Fakt ist: Hamer geht so vor , dass er zu dem bereits bekannten Tumor den
Konflikt hinzu konstruiert; es ist also nicht so, dass er auf Grund
eines bekannten Konfliktes eine nachprüfbare Voraussage über die zu
erwartende Tumorerkrankung macht. Gelänge ihm dies, dann würde man sein
System in der Wissenschaft ernstnehmen. Aber Hamer macht etwas ganz
anderes: Er schießt auf das Scheunentor und malt anschließend um seinen
Treffer die Zielscheibe so, dass er ins Schwarze getroffen hat.
Zur Rolle der Bakterien und Viren
Auch diese ist nachträglich von Hamer in sein System eingefügt worden.
Dabei hat er vom angeblich dreifachen Dr. Dr. Dr. Karl Probst
abgeschrieben. Diesem zufolge gibt es überhaupt keine Krankheiten; diese
sind eine bloße Erfindung einer „geld- und raffgierigen Schulmedizin“.
Nach Probst lösen Bakterien und Viren keine Krankheiten aus, sie tauchen
aber im Verlauf von Krankheiten auf, aber da es nach Probst keine
Krankheiten gibt, wird hier der Widerspruch in seiner Theorie deutlich.
Es ist schon erstaunlich wie hier so einfach das über hundertjährige
Wissen der Mikrobiologie weggewischt wird. Dass Herr Probst im Gegensatz
zum Herrn Hamer noch seine Approbation besitzt, ist eigentlich ein
unerträglicher Zustand.
Hamers „Sinnvolle Biologische Sonderprogramme“
Auch diese hat der Hamer nachträglich in seine Theorie eingefügt.
Im Wesentlichen besteht die Aussage darin, dass alle anderen
Krankheiten, die es neben der Krebskrankheit noch gibt, nicht wirklich
Krankheiten sind, sondern Abläufe, die eine Verkörperung des
Heilungsprozesses der Krebskrankheit darstellen. Die These ist, dass
diese Krankheiten eben keine Krankheiten sind, die den Menschen
schädigen, sondern Heilungsprozesse, die dem Kranken nutzen. In diesem
System bezeichnet er z.B. den Herzinfarkt als eine „epileptoide Krise in
der Heilungsphase eines Krebses“. Nach Hamer sind die Mediziner
lediglich zu dumm den, Nutzen dieser „Krankheiten“ zu erkennen.
Der Haken dabei ist, dass die Mehrzahl aller Herzinfarkte sich ereignet,
ohne dass gleichzeitig oder vorhergehend ein Tumor da wäre.
Herzinfarktpatienten mit gleichzeitiger Krebserkrankung sind die
absolute Ausnahme.
Sicher könnte Herr Hamer mit etwas Glück einen Fall nachweisen, wo ein
Herzinfarkt im Verlaufe einer Tumorerkrankung auftritt. Das beweist
lediglich, dass einzelne Fälle, die ja meist auch noch anekdotischer
Natur sind, nicht verallgemeinert werden können. Daher müssen solche
Daten in der Wissenschaft mit einer Statistik erfasst werden, weil nur
so die Bedeutung des Einzelfalles in einen beurteilbaren Rahmen gestellt.
Hamer und die Hypothese
In einer Sendung des ORF sagte Hamer gewichtig und jedes Wort betonend:
„WIR schätzen, dass die Medizin aus insgesamt 5000 Hypothesen besteht“.
Zunächst fragt man sich wer hier „ Wir“ ist. Das ist wieder ein Trick
des Herrn Hamer mit dem er vertuschen will, dass er mit seiner Theorie
ganz alleine dasteht. In Wahrheit handelt es sich hier also um einen
pluralis majestatis, den der Herr Hamer ganz unbescheiden für sich
reklamiert.
Seine Anhänger will er glauben machen, Hypothesen seien grundsätzlich
nur unbewiesene Behauptungen, sodass Medizin und alle anderen
Naturwissenschaften auf einem Fundament von unbewiesenen Behauptungen
beruhen.
Die moderne Erkenntnistheorie vertritt die Auffassung, dass die gesamte
Wissenschaft einschließlich der Medizin auf Hypothesen beruht; aber
Hypothesen sind eben keine beliebigen Behauptungen, sondern begründete
und geprüfte Aussagen über die Welt.
Dies gilt zumindest seit Popper, der gezeigt hat, dass die Verifizierung
wissenschaftlicher Aussagen prinzipiell nicht möglich ist, sondern dass
der Wissenschaftler sich damit begnügen muss, dass er Hypothesen
verwendet, die zwar falsifizierbar, aber trotz umfangreicher Testung
derzeit nicht falsifiziert sind.
In der Erkenntnistheorie als Begründung der Wissenschaftslehre hat der
Hypothesenbegriff demnach eine völlig andere Bedeutung. Herr Hamer nutzt
die Tatsache, dass die meisten Laien sich mit der Erkenntnistheorie
nicht befassen und kann so seinen Anhängern erfolgreich suggerieren,
dass die medizinische Wissenschaft auf falschen Grundlagen beruht.
Hamer und der braune Sumpf
Vor einiger Zeit hat Herr Hamer seine „Neue Medizin“ in „Neue
Germanische Medizin“ unbenannt.
Die Begründung dafür hat er in einem Schreiben an das Frankfurter
Gericht angegeben – ein Schreiben, das eindeutig antisemitisch ist und
gleichzeitig Hamers Irrsinn aufzeigt.. Dort behauptet er, die jüdischen
Ärzte würden ihre Glaubensgenossen nach der Germanischen Medizin, die
sie immer schon gekannt hätten, behandeln; die Ungläubigen würden sie
nach der Schulmedizin behandeln mit dem Ziel, diese auszurotten. Nach
dieser verqueren und hirnrissigen Begründung fragt man sich, warum dem
Herrn Hamer nicht schon längst in einer Anstalt geholfen wird.
Der Grund für das Eintauchen in den braunen Neonazisumpf kann auch sein,
dass der Herr Hamer durch die juristische Verfolgung seine Einkünfte
schwinden sieht und dass er sich finanzielle Unterstützung vom braunen
Netzwerk erhofft.
Einleitung
Ich habe die Entwicklung der Hamerschen Theorie von ihrem Beginn an
verfolgt.
Am Anfang war sie keineswegs so wie heute. D.h. .dass sie eine
Entwicklung durchgemacht hat.
Am Anfang bestand die ganze Theorie aus einem einzigen Satz:
Ein seelischer Schock führt dann und nur dann zu einer Krebserkrankung,
wenn der Organismus quasi „auf dem falschen Fuß“ erwischt wird. Dieses
„Auf dem falschen Fuß erwischt werden“ konnte der Erfinder nie genau
spezifizieren. Damit ist schon in der ursprünglichen Theorie die
Beliebigkeit angelegt: Der seelische Schock kann, muß aber nicht zu
Krebs führen.
Später kam dann der Konflikt in der Theorie hinzu Das heißt aber nicht,
dass Hamer vorhandene Konflikte den beobachteten Krebserkrankungen
zugeordnet hätte, das heißt, das Schema ist keineswegs ein Resultat
klinischer Beobachtung, sondern reine Spekulation ohne faktischen Bezug
zu einer irgendwie beobachteten Wirklichkeit. Zusätzlich hat Hamer das
System weiter kompliziert, indem er unterschiedliche Zuordnungen für
Mann und Frau sowie Rechts-Linkshänder hinzuerfand.
Ein derartiges Vorgehen kennt man übrigens von Schizophrenen , die
gelegentlich auf einer falschen Annahmen deduktiv ein hoch
differenziertes Gedankengebäude errichten, das nichtsdestotrotz durch
die falsche Grundannahme im Ganzen falsch wird.
Hamer sagt selbst, man habe ihn schon 69 Mal psychiatrisieren wollen;
wie mir scheint , zu Recht. Nach meiner Fachkenntnis ist Hamer ein
klassischer Psychopath.
Kommen wir nun zu Hamers Lügenmärchen.
Da sind zunächst die sogenannten Hamerschen Herde die von Hamer, ja
eindeutig und unverwechselbar beschrieben werden. Bei diesen Strukturen
aus konzentrischen Ringen handelt es sich jedoch um Artefakte, nämlich
um Interferenzphänomene, die durch die Wellennatur der verwendeten
Strahlung bedingt sind. Man erkennt das auch daran, dass diese Artefakte
sich nicht an die wohl definierten Gehirnstrukturen halten, sondern über
die Grenzen dieser Strukturen hinwegreichen.
Das heißt: Wären die sogenannten Hamerschen Herde tatsächlich durch
Änderungen in der Gehirnsubstanz bedingt, müssten sie sich mit den
wohldefinierten Grenzen der Gehirnstrukturen, wie sie aus mehr als 100
Jahren anatomischer Forschung bekannt sind, überdecken, was sie nicht
tun. Die Fachgelehrten haben dies dem Herrn Hamer mehrfach erklärt, aber
den Herrn Hamer schert es nicht.
Rund 15 Jahre lang hat Herr Hamer behauptet, dass Krebskrankheit durch
die von ihm propagierte „Confliktolyse“ (eine Therapie des faktischen
Nichtstuns) geheilt werde.
In dieser ganzen Zeit konnte Herr Hamer keinen einzigen Fall einer
Hamerschen Heilung benennen. Seine Gegner wissen dagegen von vielen
Krebskranken, die dadurch , dass sie den Hamerschen Einflüsterungen auf
dem Leim gegangen sind, übelst zu Tode gekommen sind.
Das will Herr Hamer jedoch nicht wahrhaben. (Auch das ist ein typisches
Merkmal von Psychopaten.)
In seinen öffentlichen Stellungnahmen wendet Hamer hier einen ganz üblen
Trick an:
Wenn Patienten, die er der seriösen Medizin abspenstig gemacht hatte, am
Ende ihrer Krebskrankheit quasi sterbend doch in einer Klinik landeten,
dann behauptet Hamer allen Ernstes, die Klinikärzte hätten diese Kranken
vorsätzlich ermordet, nur um nicht zugeben zu müssen, „dass der Herr
Hamer eben doch Recht habe“. Man muß sich diese Ungeheuerlichkeit einmal
vorstellen.
Die Hirntumoren
Nach Hamer gibt es keine Hirntumoren. Diese sind eine Erfindung der
dummen wissenschaftlichen Mediziner. Dabei weiß man seit langem ,dass so
ziemlich jede Gewebeart
maligne entarten kann. Einige wenige Beispiele sollen genügen:
Fettgewebe: Lipom – Liposarkom
Bindegewebe: Fibrom - Fibrosarkom
Knochen: Osteom – Osteosarkom
Knorpel: Chondrom – Chondrosarkom
Die pathologische Forschung der vergangenen 100 Jahre hat natürlich das
ergeben, was heute in der seriösen Medizin gelehrt wird. Die Existenz
der Gehirntumoren ist über jeden Zweifel erhaben.
Warum darf es aber nach Hamer keine Gehirntumoren geben?
Die Existenz von Gehirntumoren würde seinem System völlig widersprechen.
Hamer propagiert nämlich folgende Dreiteilung: Psyche - Gehirn – Organ.
In diesen drei Ebenen soll gleichzeitig die Veränderung auftreten, in
der Psyche der seelische Schock, im Gehirn der „Hamersche Herd“ und im
Organ der Tumor, wobei mit „Organ“ alle anderen Organe des Körpers mit
Ausnahme des Gehirns gemeint sind. Hamer postuliert also damit , dass
das Gehirn quasi kein Organ sei, was barer Unsinn ist.
Ein weiteres Problem handelt er sich mit der Gleichzeitigkeit ein. Es
ist nämlich keineswegs so, dass ein „ausgewachsener“ Tumor sozusagen in
Sekundenschnelle entsteht . Bei den meisten Fälle ist es so , dass sogar
über Jahre oder Jahrzehnte hinweg einzelne Zellen entarten, jedoch in
irgend einer Form vom Immunsystem unter Kontrolle gehalten bzw. zerstört
werden. Offensichtlich erst sehr spät kommt es zu einem Verlust dieser
Kontrolle, und dann beginnt das Tumorwachstum. Die
Wachstumsgeschwindigkeit kann extrem unterschiedlich sein, davon hängt
ab, wie groß die Latenzzeit bis zur Entdeckung des Tumors ist.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal zum Hamerschen Konfliktschema
zurück gehen.
Fakt ist: Hamer geht so vor , dass er zu dem bereits bekannten Tumor den
Konflikt hinzu konstruiert; es ist also nicht so, dass er auf Grund
eines bekannten Konfliktes eine nachprüfbare Voraussage über die zu
erwartende Tumorerkrankung macht. Gelänge ihm dies, dann würde man sein
System in der Wissenschaft ernstnehmen. Aber Hamer macht etwas ganz
anderes: Er schießt auf das Scheunentor und malt anschließend um seinen
Treffer die Zielscheibe so, dass er ins Schwarze getroffen hat.
Zur Rolle der Bakterien und Viren
Auch diese ist nachträglich von Hamer in sein System eingefügt worden.
Dabei hat er vom angeblich dreifachen Dr. Dr. Dr. Karl Probst
abgeschrieben. Diesem zufolge gibt es überhaupt keine Krankheiten; diese
sind eine bloße Erfindung einer „geld- und raffgierigen Schulmedizin“.
Nach Probst lösen Bakterien und Viren keine Krankheiten aus, sie tauchen
aber im Verlauf von Krankheiten auf, aber da es nach Probst keine
Krankheiten gibt, wird hier der Widerspruch in seiner Theorie deutlich.
Es ist schon erstaunlich wie hier so einfach das über hundertjährige
Wissen der Mikrobiologie weggewischt wird. Dass Herr Probst im Gegensatz
zum Herrn Hamer noch seine Approbation besitzt, ist eigentlich ein
unerträglicher Zustand.
Hamers „Sinnvolle Biologische Sonderprogramme“
Auch diese hat der Hamer nachträglich in seine Theorie eingefügt.
Im Wesentlichen besteht die Aussage darin, dass alle anderen
Krankheiten, die es neben der Krebskrankheit noch gibt, nicht wirklich
Krankheiten sind, sondern Abläufe, die eine Verkörperung des
Heilungsprozesses der Krebskrankheit darstellen. Die These ist, dass
diese Krankheiten eben keine Krankheiten sind, die den Menschen
schädigen, sondern Heilungsprozesse, die dem Kranken nutzen. In diesem
System bezeichnet er z.B. den Herzinfarkt als eine „epileptoide Krise in
der Heilungsphase eines Krebses“. Nach Hamer sind die Mediziner
lediglich zu dumm den, Nutzen dieser „Krankheiten“ zu erkennen.
Der Haken dabei ist, dass die Mehrzahl aller Herzinfarkte sich ereignet,
ohne dass gleichzeitig oder vorhergehend ein Tumor da wäre.
Herzinfarktpatienten mit gleichzeitiger Krebserkrankung sind die
absolute Ausnahme.
Sicher könnte Herr Hamer mit etwas Glück einen Fall nachweisen, wo ein
Herzinfarkt im Verlaufe einer Tumorerkrankung auftritt. Das beweist
lediglich, dass einzelne Fälle, die ja meist auch noch anekdotischer
Natur sind, nicht verallgemeinert werden können. Daher müssen solche
Daten in der Wissenschaft mit einer Statistik erfasst werden, weil nur
so die Bedeutung des Einzelfalles in einen beurteilbaren Rahmen gestellt.
Hamer und die Hypothese
In einer Sendung des ORF sagte Hamer gewichtig und jedes Wort betonend:
„WIR schätzen, dass die Medizin aus insgesamt 5000 Hypothesen besteht“.
Zunächst fragt man sich wer hier „ Wir“ ist. Das ist wieder ein Trick
des Herrn Hamer mit dem er vertuschen will, dass er mit seiner Theorie
ganz alleine dasteht. In Wahrheit handelt es sich hier also um einen
pluralis majestatis, den der Herr Hamer ganz unbescheiden für sich
reklamiert.
Seine Anhänger will er glauben machen, Hypothesen seien grundsätzlich
nur unbewiesene Behauptungen, sodass Medizin und alle anderen
Naturwissenschaften auf einem Fundament von unbewiesenen Behauptungen
beruhen.
Die moderne Erkenntnistheorie vertritt die Auffassung, dass die gesamte
Wissenschaft einschließlich der Medizin auf Hypothesen beruht; aber
Hypothesen sind eben keine beliebigen Behauptungen, sondern begründete
und geprüfte Aussagen über die Welt.
Dies gilt zumindest seit Popper, der gezeigt hat, dass die Verifizierung
wissenschaftlicher Aussagen prinzipiell nicht möglich ist, sondern dass
der Wissenschaftler sich damit begnügen muss, dass er Hypothesen
verwendet, die zwar falsifizierbar, aber trotz umfangreicher Testung
derzeit nicht falsifiziert sind.
In der Erkenntnistheorie als Begründung der Wissenschaftslehre hat der
Hypothesenbegriff demnach eine völlig andere Bedeutung. Herr Hamer nutzt
die Tatsache, dass die meisten Laien sich mit der Erkenntnistheorie
nicht befassen und kann so seinen Anhängern erfolgreich suggerieren,
dass die medizinische Wissenschaft auf falschen Grundlagen beruht.
Hamer und der braune Sumpf
Vor einiger Zeit hat Herr Hamer seine „Neue Medizin“ in „Neue
Germanische Medizin“ unbenannt.
Die Begründung dafür hat er in einem Schreiben an das Frankfurter
Gericht angegeben – ein Schreiben, das eindeutig antisemitisch ist und
gleichzeitig Hamers Irrsinn aufzeigt.. Dort behauptet er, die jüdischen
Ärzte würden ihre Glaubensgenossen nach der Germanischen Medizin, die
sie immer schon gekannt hätten, behandeln; die Ungläubigen würden sie
nach der Schulmedizin behandeln mit dem Ziel, diese auszurotten. Nach
dieser verqueren und hirnrissigen Begründung fragt man sich, warum dem
Herrn Hamer nicht schon längst in einer Anstalt geholfen wird.
Der Grund für das Eintauchen in den braunen Neonazisumpf kann auch sein,
dass der Herr Hamer durch die juristische Verfolgung seine Einkünfte
schwinden sieht und dass er sich finanzielle Unterstützung vom braunen
Netzwerk erhofft.